Wanderlager anstatt Pfingstlager – Ein Erfahrungsbericht

Von Johannes Settnik

Nüchtern betrachtet ist das Wanderlager nicht sonderlich anders als das normalerweise stattfindende Pfingstlager. Anders betrachtet ist es völlig verschieden. Angefangen mit der Teilnehmerzahl. Die sonstigen sechzig wurden auf traurige sechs minimiert. Wobei das Wort traurig nicht ganz zutrifft, weil das Wanderlager trotz Corona bedingten Regeln und wenigen Teilnehmern (mit Betreuern 14) wirklich Spaß gemacht hat. Hat, weil es ja leider schon vorbei ist.

Zu den eben erwähnten Corona Regeln kommen wir jetzt. Zu Anfang der Tour wurden alle in zwei Gruppen aufgeteilt, Team Alpha und Team Bronson. Innerhalb der Gruppen konnten Abstand und Maske gekonnt ignoriert werden. Zwischen den Gruppen war das aber streng. Mindestens 1,5 Meter Abstand. Kopf zu Kopf versteht sich, nach einer Wanderung wurden nämlich alle Füße ans Lagerfeuer gelegt. Ich glaube aber auch nicht, dass man aus seinen Füßen husten kann, daher wird das die Infektionen nicht negativ fördern. Bei jedem Essen wurde zusätzlich noch Fieber gemessen. Dabei schätzte jeder seine Temperatur. Corona-Test in lustig. Witziges Detail: wir hatten eine Teilnehmerin mit einem Namen, der sowohl eine Biermarke wie auch einen Virus abdeckt, und somit etwas negativ belastet ist.

Weiter im Programm: Wie der Name des Lagers für die Sherlocks unter euch vielleicht vermuten lässt, wurde da viel gewandert. Nicht ganz auf Randa-Niveau aber trotzdem nicht ohne. Am ersten Tag waren es etwa 20 Kilometer, am dritten schon über 30. Das schlimme am dritten Tag war, dass etwa 95% des Weges Asphalt unter den Füßen darstellte, quasi eine Blasen-Fabrik. Die Kreativabteilung der Gruppe Alpha war dafür zuständig, während den Wanderungen in Form von Aufgaben für „Spannung“ und „Entertainment“ zu sorgen. Es wurden Fake-Morde gelöst, Kürbisse verziert (was sich mehr wie ein Kampf gegen den Kürbis anfühlte) und per GPS Geocaching betrieben. Dabei wurde Team Bronson fast mit aufs Polizei-Präsidium genommen und von einem, möglicherweise, leicht tollwütigem Hund mit Zopf angefallen. (Für die, die dabei waren: „EINS, ZWEI, DREI, VIER AUSWEISE, MIT VERDACHT AUF STRAFTAT!!!“)

Es war schon toll. Irgendwie wie Familie mit Abstand. Freue mich jetzt schon aufs nächste Jahr!

Aus gegebenem Anlass:
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird die diesjährige Sextanerwerbung am kommenden Freitag leider ausfallen. Ebenso werden momentan keine Präsenztruppstunden stattfinden. Sowohl für die Sextanerwerbung als auch für die Truppstunden arbeitet die Leiterrunde gerade an Alternativen. Weitere Informationen werden im Pfadfinder-Newsletter folgen (siehe www.dpsg-gaesdonck.de).