Fahrtbericht Weimar
Von Erwin Nowak und Katharina Stefanski
Es war sonst noch keiner auf dem Gelände unterwegs, als wir uns am vergangenen Freitag um 6.45 Uhr an der Gaesdonck trafen, um übers Wochenende die Reise nach Weimar anzutreten. 30 Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Deutsch und Geschichte sowie drei Lehrer freuten sich auf die Fahrt. Die Busfahrt nutzten die meisten, um etwas Schlaf von der klausurreichen Woche nachzuholen. Als wir kurz nach 13 Uhr in Weimar ankamen, konnten (fast) alle ihr Hotelzimmer beziehen – schade, Herr Philipps. Dann ging es auch schon zur Stadtführung durch Weimar. In zwei Gruppen erfuhren wir einiges über die Stadtgeschichte Weimars und über bedeutende Gebäude und Orte wie das Stadtschloss oder den schönen Park an der Ilm. Natürlich fielen dabei die Namen Goethe und Schiller mehr als einmal. Aber auch Bach, Wieland, Herder, Martin Luther und Nietzsche standen mit der Stadt in Verbindung. Das obligatorische Foto vor dem bekannten Goethe-Schiller-Denkmal konnten wir leider nicht machen, denn dieses wurde leider gerade saniert. Die anschließende Freizeit nutzten einige, um eine der nicht weniger bekannten Thüringer Rostbratwürste zu bestellen oder um eigenständig die Stadt zu erkunden. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Hotel, kehrten einige nochmal in die Stadt zurück. Nützlich hierbei war, dass sich das Hotel nur wenige Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum befand.
Am Samstag brachen wir nach einer kurzen Nacht, aber einem üppigen Frühstück zum Besuch in Goethes Wohnhaus und dem dazugehörigen Nationalmuseum im Stadtzentrum Weimars auf. Mit einem Audioguide bewaffnet erkundeten wir Goethes Wohnhaus und dessen Garten. Es folgte eine Führung im Nationalmuseum, die sich mit den unterschiedlichen Interessen Goethes befasste: Goethe dem Naturwissenschaftler, dem Dichter, dem Politiker und nicht zuletzt dem Frauenhelden. Jetzt können wir auf jeden Fall sagen, dass wir schon mal bei Goethe zuhause waren.
Ganz im Kontrast zu der Kulturstadt Weimar stand das KZ Buchenwald, welches wir am Nachmittag besuchten. Im Rahmen einer Führung wurden uns die Verbrechen der Nationalsozialisten und die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Häftlinge leben und arbeiten mussten vorgeführt. Wir alle wurden zum Nachdenken angeregt und manch einer brauchte noch bis zum Abend, um die Informationen und die eigenen Gedanken zu verdauen. Damit der Tag dann doch noch einen angenehmen Abschluss finden konnte, gingen wir um 20 Uhr zum gemeinschaftlichen Bowling. Hier offenbarten sich bei den einen besondere Talente und bei den anderen … nicht so sehr. Anschließend verbrachten wieder einige den Restabend in Weimar und andere in der Hotellobby.
Den Sonntagmorgen gestalteten wir nach unseren eigenen Interessen. Je nach Lust und Laune gingen einige ins Café, andere besuchten die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit ihrem beeindruckenden Rokokosaal und andere wandelten auf den Spuren Goethes durch den Park. Um elf Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg zur Gaesdonck. Manch einer nutzte die Zeit, um ein Buch zu lesen, welches er zuvor in einem der vielen Buchläden Weimars gekauft hatte, andere tauschten ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus. Müde und doch sehr zufrieden kamen wir schließlich gegen 17 Uhr an der Gaesdonck an.