Newsfeed 11 – Rückblick auf schwierige Ferien
von Valentina H. (Haus Aquila)
Die Art von Quarantäne, die wir hatten, war für mich besonders und, wahrscheinlich wie für alle anderen, ungewohnt. Ich bin seit Anfang des Schuljahres auf der Gaesdonck und komme aus Mexiko-Stadt. Die “Corona- Ferien” fingen an einem Tag an, an dem man nicht erwartet hatte, dass die damalige Situation sich zu dem entwickeln würde, was sie heute ist.
Die ersten Tage habe ich wie gewohnt mit meinen Freunden verbracht. Viele sind nach Hause gefahren, um die geplanten vier oder fünf freien Tage zu genießen, doch ein Paar meiner Freunde sind geblieben und sind mit der Zeit in den kommenden Wochen gefahren.
Während der Osterferien waren fast nur internationale Schüler wie ich im Internat untergebracht, da deutsche Schüler die Möglichkeit ausgenutzt haben, nach Hause zu fahren. Wir waren um die 25 Schülerinnen und Schüler. Fast alle kamen aus China, außer ein weiterer Mitschüler, der aus Korea kommt, und ich. Unser Tagesablauf war rund um die Mahl- und Studierzeiten aufgebaut. Auch in den Osterferien waren wir verpflichtet zur Studier-Zeit zu gehen. Zum Glück durften wir später aufstehen. Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen und ein Mindestabstand zwischen Menschen festgelegt. Anstatt 12 Schüler pro Tisch, saßen wir zu sechst daran, getrennt von den Erziehern.
Es war für mich schwer, nicht mit meinen chinesischen Mitbewohnerinnen kommunizieren zu können und nicht zu verstehen, was während des Essens geredet oder auf dem Flur erzählt wurde. Mit der Zeit wurde es üblicher für mich, nicht mit anderen zu reden, aber dadurch nicht unbedingt besser.
Die Erzieher haben eine große Rolle für mich gespielt. Sie haben sich oft mit mir unterhalten und haben sehr drauf geachtet, dass es mir gut geht. Meine Lieblingstage in den Ferien waren die, an denen ich mich mit Frau Nehnes und Frau Daniels unterhalten habe. Oft sind wir spazieren gegangen (Mindestabstand natürlich eingehalten) oder haben uns auf die Wiese gelegt und haben gelesen, gesprochen, gemalt und auch Blumenkränze geflochten. An manchen Tagen habe ich Filme mit Frau Nehnes geguckt und Brownies mit Frau Maas gebacken.
Nach den Osterferien kamen die “nicht internationalen Schüler” zurück, doch wir mussten Abstand halten. Das fiel mir besonders schwer, da meine Freunde alle zusammen in Quarantäne waren und ich sie nicht besuchen konnte. Die Studierzeit wurde verlängert, da wir wieder Aufgaben von unseren Lehrern bekommen haben. Die Wohngruppen und Mahlzeiten wurden so eingeteilt, dass sich die „Bestandsschüler“ nicht mit den “Neuankommenden” kreuzen sollten, und wie gesagt fiel mir das schwer, aber der Gedanke, dass ich bald meine Freunde wiedersehen würde und wir dann wieder zusammen sein können, hat mich immer mehr gefreut und die Wiedersehensfreude war dann auch wirklich groß.